Es gibt Ereignisse im Leben, die uns den Boden unter den Füßen wegziehen. Der Tod eines geliebten Menschen schmerzt unendlich. In der ersten Zeit fährt man Achterbahn zwischen Depression und Wut, zwischen Erleichterung und Dankbarkeit, zwischen tiefer Trauer und Verzweiflung. Aber bald schon wird erwartet, dass man zur „Normalität“ zurückkehrt. Wohin dann mit der Trauer?
Seit Februar 2015 lädt der Ökumenische Hospizdienst Köln-Dellbrück/Holweide e.V. einmal im Monat trauernde Menschen zum Gespräch bei Kaffee und Kuchen ein. „Ich erlebe, dass es unseren Gästen guttut, den Namen des lieben verstorbenen Menschen auszusprechen und von ihm zu erzählen“, berichtet Heidi Cordier, ausgebildete Trauerbegleiterin. Sie und Gisela Adolphi gestalten das Café für Trauernde und freuen sich, dass sie so vielen Menschen Trittsteine für deren Trauer bieten können. Manchmal platzt das Café aus allen Nähten. Deshalb bieten die Beiden seit kurzem ergänzend einen „Trauer Treff“ an.
Im Café für Trauernde darf jede und jeder so sein, wie ihr oder ihm gerade zumute ist. Alle sind mit ihren Gefühlen willkommen. „Ich habe auch den Eindruck, dass manche dem Verstorbenen Ehre erweisen möchten“ so Adolphi. „Hier darf man Fotos zeigen und erzählen, warum man den Verstorbenen vermisst.“ Kummer wird nicht „weggetröstet“, sondern erhält einen Raum und darf einfach da sein. Die Teilnehmer erleben, dass es Menschen gibt, denen es sehr ähnlich geht. Das entlastet und schafft ein heilsames Gefühl der Verbundenheit.
Gut, dass es das Café für Trauernde gibt. Glückwunsch zum Fünfjährigen! Auf viele weitere Jahre!