Ein Anker für die Trauer
Es gibt Ereignisse im Leben, die uns erschüttern, und zwar auf längere Zeit. Der Tod eines geliebten Menschen schmerzt unendlich. Aber die Umwelt erwartet nach ein paar Wochen, dass man zur „Normalität“ zurückkehrt. Wohin dann mit der Trauer?
Der Ökumenische Hospizdienst Köln-Dellbrück/Holweide e.V. lädt trauernde Menschen seit drei Jahren einmal im Monat zum Gespräch bei Kaffee und Kuchen ein. So erhält die Trauer einen Ort, an dem sie gesehen und geteilt werden kann.
„Ich erlebe, dass es unseren Gästen gut tut, den Namen des lieben verstorbenen Menschen auszusprechen und von ihm zu erzählen“, berichtet Heidi Cordier, ausgebildete Trauerbegleiterin. Sie und Gisela Adolphi gestalten das Trauercafé und freuen sich, dass ihr Angebot so gut angenommen wird. „Ich habe auch den Eindruck, dass manche kommen, um dem Verstorbenen Ehre zu erweisen“ so Adolphi. „Hier darf man Fotos zeigen und sagen, dass man den Verstorbenen vermisst.“ Im Trauercafé darf jede und jeder so sein, wie ihr oder ihm gerade zumute ist. Alle sind mit ihrer Trauer willkommen, egal, wie lange diese schon andauert. Kummer wird nicht „weggetröstet“, sondern erhält einen Raum und darf einfach da sein. Die Teilnehmer erleben, dass es Menschen gibt, denen es ganz ähnlich geht, und das schafft ein heilsames Gefühl der Verbundenheit.
Gut, dass es das Trauercafé gibt. Glückwunsch! Auf viele weitere Jahre!